Jury, jetzt gibt's Arbeit

145 Filme sind nominiert. 67 Filme für den Deutschen Nachwuchsfilmpreis 2021, 78 Filme für den up-and-coming International Film Award, zwei hochkarätig besetzte Fachjurys

Die Nominierungen sind gelaufen, die Juror:innen sitzen in den Sesseln – so langsam wird es ernst für die junge Filmszene, denn das up-and-coming 2021 rückt näher. Während des Internationalen Film Festivals in Hannover gibt’s vom 22.-28. November 2021 außergewöhnliche Streifen zu sehen. Das 16. up-and-coming Internationale Film Festival Hannover steht vor der Tür. Und erste Entscheidungen sind bereits gefallen. Eine siebenköpfige Vor-Jury hat sich durch das Feld der 4.029 eingereichten Bewerbungen gearbeitet und eine Vorauswahl für die beiden Wettbewerbe getroffen.

67 Produktionen wurden für den begehrten Deutschen Nachwuchsfilmpreis 2021 nominiert. Der wird gleich dreimal verliehen, ist mit jeweils 2000 Euro dotiert und die Sieger können sich zwei Jahre lang über die Unterstützung namhafter Pat:innen aus der Filmbranche freuen. Zudem können sich die vielversprechendsten Youngster den ebenfalls mit 2000 Euro dotierten Bundes-Schülerfilm-Preis sichern. Nicht nur deutsche Produktionen werden in Hannover gewürdigt. 78 Filme aus 37 Ländern werden gezeigt, wenn es vom 22. bis 28. November in Hannover um den ‚up-and-coming International Film Award‘ geht, der ebenfalls gleich dreimal verliehen wird.

Die digitale Festival-Edition
Das Festival ist dieses Mal ein überwiegend digitales Event, das mit seinen Filmgesprächen und Themenpanels aus Hannover gestreamt wird und allen Beteiligten weit mehr Möglichkeiten bietet als je zuvor. Eine Premiere ist die interaktive Plattform up-and-topia, auf der das Festival den rund 160 Talenten aus aller Welt Raum und Zeit für intensiven Austausch vor, während und nach dem Festival bietet. „Das up-and-coming ist in diesem Jahr also viel mehr als eine digitale Kopie des Präsenzfestivals und nutzt die Möglichkeiten des Online-Formates“, betont darum auch Festivalleiter Burkhard Inhülsen. „Erstmalig können alle Filmtalente alle Festivalfilme sehen, bei allen Filmgesprächen und Themenpanels dabei sein und sich in einer Konzentration treffen, die in Präsenz nicht möglich sein kann.“ Trafen sich die Filmemacher aus aller Welt bislang in Hannover, geht das up-and-coming in diesem Jahr also raus in die Welt. Virtuell. Intensiv. Und mit dem Ziel: Internationalen Nachwuchs zu fördern und zu vernetzen.

Die Jury
Klar ist: keine Preise ohne Jury. Und die versammelt hochkarätige Köpfe aus so ziemlich allen kreativen Ecken.

Mit am Set der Juror:innen für den deutschen Wettbewerb ist Lisa Krusche, die als freie Schriftstellerin in Braunschweig lebt, mit ihrem Debütroman „Unsere anarchistischen Herzen“ für Furore gesorgt hat und sich gerade anschickt, mit einem Kinderbuch ein weiteres Genre zu erobern. Der aus dem tiefen Westen Deutschlands kommende Jonas Karpa hat Medienwissenschaften und Musikwissenschaften studiert, bevor er eine Tour durch verschiedene Hörfunk- und Fernsehredaktionen antrat. Er lebt in Berlin und arbeitet als Redakteur unter anderem für leitmedien.de und Die Neue Norm. Und auch der in Texas geborene Justin Peach sitzt mit im Sessel der Fachjury. Als selbständiger Filmer ist er mit Lisa Engelbach in der ganzen Welt unterwegs. Der Dokumentarfilm „Kleine Wölfe“, in dem das Schicksal von Straßenkindern in Kathmandu aufgearbeitet wird, räumte den Deutschen Nachwuchsfilmpreis 2009 ab. Die Doku „street line“ von 2020 greift das Thema erneut auf und schlägt einen Bogen.

In der Fachjury für den Internationalen Wettbewerb ist Liza Stutzky mit dabei, die als freie Casterin in der deutschen und internationalen Filmszene unterwegs ist. Zu den Produktionen, an denen sie mitwirkte, gehört Nora Fingscheidts mit acht Lolas ausgezeichneter Film „Systemsprenger“. Aktuell arbeitet Stutzky unter anderem an der Fertigstellung der historischen Fernsehserien „Torstraße 1“ unter der Regie von Sherry Hormann und Umut Dag. Auch für „Einstein“ von Theresa vom Eltz castet sie. Die in Südkorea geborene Victoria So Hee Alz, die Theater- Film und Fernsehwissenschaft studiert und später das Drehbuchschreiben von der Pike auf gelernt hat, ist ebenfalls Jury-Mitglied. Sie lebt, schreibt und arbeitet in Berlin, wo an ihrem Schreibtisch Staffeln hochkarätiger Serien entstehen. Last but not least ist mit Dobrivoie Kerpenisan auch ein waschechter Filmemacher und Fotograf am Start, wenn es darum geht, die Besten am Set zu küren. Er weiß, worauf es ankommt, wenn die Kamera läuft, genießt internationale Anerkennung für seine Dokumentarfilme, Portraits und Werbekampagnen. Kerpenisan hat selbst schon etliche Preise eingeheimst, darunter auch den Amnesty International Award.

And the winner is…
Wer sich am Ende über die begehrten Filmpreise freuen darf, wird am Sonntag, 28.11., um 11 Uhr in einem Live-Zoom online bekanntgegeben.